Das englische Substantiv „spam“ im Spamfilter kann durch das deutsche Wort Abfall ausgedrückt werden. Ursprünglich wird es zur Bezeichnung von Fleischkonserven verwendet. Im IT-Bereich handelt es sich um unaufgeforderte elektronische Nachrichten, d.h. sie werden ohne Zustimmung des Empfängers zugestellt. Sie enthalten in der Regel Werbung. Nach Recherchen des Hamburger Statistikportals Statista lag die Zahl der Spam-Mails im Jahr 2014 weltweit bei 28 Milliarden. Dies ist ein globales Problem, das mit Hilfe eines Spam-Filters gelöst wird; konkret sollen unerwünschte Nachrichten durch ein Computerprogramm aussortiert werden. Der Absender solcher unerwünschter Mails wird als Spammer bezeichnet, der Vorgang wird als Spamming bezeichnet. Bei der webhoster.de AG werden mit einem Spamschutzgateway bereits 88% aller eMails abgewiesen, da es sich dabei um bekannten Spam oder Virensignaturen handelt. Anwendungsbereiche eines Spam-FiltersKlassischerweise beschränkte sich der Einsatz eines Spam-Filters auf das Aussortieren unerwünschter E-Mails. Zu diesem Zweck wurden mit Hilfe von Algorithmen Module für E-Mail-Programme und Mailserver konstruiert. Da die Bedeutung der Werbung im Internet in der Vergangenheit jedoch immer mehr zugenommen hat, filtern neuere Programme auch Seiten. Genauer gesagt, werden Spam-Filter auch für Web-Browser, Wikis und Blogs verwendet. Arbeitsweisen eines SpamfiltersSpamfilter greifen Informationen auf, die unmittelbar mit einer Mail in Verbindung stehen. Das können einerseits Inhalte der Mail selbst sein, aber auch der Verursacher einer Nachricht kann in begrenztem Umfang überprüft werden. Es haben sich drei Methoden etabliert: a) Die Blacklist-Methode. Bei einer Blacklist handelt es sich um eine „schwarze Liste“, die ein Synonym für einen unerwünschten Kontakt darstellt. Inhaltlich führt eine solche Liste bestimmte Ausdrücke und Stichwörter auf. Ein Algorithmus durchsucht eine Mail nach diesen Schlagwörtern; findet er solche, führt das dazu, dass eine Mail aussortiert wird. Entsprechendes Verfahren lässt sich auch auf den Absender erweitern. Viele Spamfilter, die nach der Blacklist-Methode arbeiten, enthalten bereits einen umfangreichen Datenbestand. User können diesen teilweise nach ihren persönlichen Bedürfnissen erweitern.
b) Die Bayes-Filter-Methode. Die Bayes-Filter-Methode beruht auf der Wahrscheinlichkeitstheorie und setzt vor allem am Anfang des Einsatzes die Mitarbeit des Users voraus. Wurde sie richtig eingestellt, ist sie der Blacklist-Methode überlegen. Dabei muss der User erhaltene Mails als Spam oder Nichtspam klassifizieren. Im Hintergrund erlernt der Bayessische Filter die Regeln, ohne dass ein Eingriff in die Algorithmen notwendig ist. Nach etwa 1.000 selbst einsortierten Mails arbeitet der Filter selbstständig. Auch im Rahmen anschließender Nachsortierungen lernt der Bayes-Filter weiter mit. eMail GatewayEin sehr effektiver Schutz vor Spam ist der Einsatz eines zusätzlichen Spamschutzgateways. In diesem Fall werden eMails zunächst an ein Serversystem gesendet, welches die eingehenden eMails auf Spam und Viren prüft und schädliche eMails direkt abweist. Die guten eMails werden dann zum Server zugestellt und dort noch einmal vom lokalen Spamschutz geprüft. Durch das Gateway wird der Server entlastet und vor Angriffen geschützt. Fehlerquoten von SpamfilternSpam-Mails sind in der Vergangenheit immer raffinierter geworden. Das führt dazu, dass sich die Anwendung Spamfilter immer weiter entwickeln muss. Das ist mit Aufwand und Kosten verbunden, weswegen mancher Anbieter für einen etwaigen Service Gebühren erhebt. Darüber hinaus ist das Einsortieren mittels Programmen mit einer Fehlerrate verbunden, die aber durch ein Training reduzierbar ist. Von falsch negativer Erkennung spricht man, wenn Spam-Mails in den regulären Posteingang gelangen; falsch positive Erkennung bezeichnet hingegen den Vorgang, bei dem normale Mails für Spam gehalten werden. Während Optimierungsmaßnahmen die Fehlerquote der falsch negativen Erkennung auf zehn bis ein Prozent reduzieren, tendiert die falsch positive Zuordnung gegen null. Ein bekannter Spamfilter ist zum Beispiel SpamAssassin, welcher bei den meisten eMailprovidern zum Einsatz kommt.
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